[Ulrich Kudlek]
Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Projekt Stolpersteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor deren früheren Wohnorten oder Wirkungsstätten. In Hamburg liegen besonders viele Stolpersteine, inzwischen sind es 7.000.

Foto: Gesche Cordes
Jeder Stein steht als Erinnerung und als Mahnung für das Schicksal eines Menschen, der hier einmal gewohnt hat und von den Nazis wegen seines Glaubens, seiner Weltanschauung, seiner Herkunft, Behinderungen oder seiner sexuellen Orientierung verfolgt, verschleppt, ermordet oder in den Freitod getrieben wurde.
Seit September 2006 ist auf geocaching.com ein Rundgang zu vier dieser Stolpersteinen im Stadtteil Rotherbaum veröffentlicht.
Geocaching ist eine Art GPS-Schatzsuche, die im Jahr 2025 ihr 25jähriges Bestehen feiert. Die Verstecke – „Geocaches“ – werden mit den geographischen Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Die Caches beinhalten vielfältige Themen. Sie dienen überwiegend der Unterhaltung der Mitspieler und führen z. B. zu touristischen Sehenswürdigkeiten. Aber auch besondere Orte, wie Mahnmale und Gedenkstätten, werden inhaltlich behandelt. In Hamburg gibt es dazu zahlreiche Beispiele: z.B. das Denkmal „Der letzte Abschied“ am Dammtorbahnhof, Gedenkstätten auf dem Ohlsdorfer Friedhof oder am Bullenhuser Damm.

Der Stolpersteinrundgang Rotherbaum startet mit einer Informationstafel in der Sedanstraße 23. Die Tafel erinnert an die Deportation von über 90 Bewohnern des „Altenhauses“ der damaligen ehemaligen Deutsch-Israelitischen Gemeinde im Juli 1942. Er führt weiter in die Bornstraße zu den Stolpersteinen, die an die tragischen Schicksale von Jettchen und Siegfried Moses, Betty Wolf und Willi Jakob erinnern. Die letzte Station dieses Rundgangs ist die Informationstafel am Platz der jüdischen Deportierten.
An allen Stationen der Runde sind Fragen zu beantworten. Die Antworten können durch eine Suche vor Ort gefunden werden. Wenn die Fragen an allen Stationen korrekt beantwortet wurden, können die Teilnehmer sich in ein „Logbuch“ eintragen, um die erfolgreiche Aufgabenerledigung vor Ort zu dokumentieren. Der reale „Vor-Ort-Logbucheintrag“ berechtigt die Teilnehmer, diesen Besuch auch „virtuell“ in ihrem Profil bei geocaching.com einzutragen.
Mehr als 700 Teilnehmer haben hier bislang ihren erfolgreichen Rundgang dokumentiert.
Die ganze Stolperstein-Runde ist als so genannter Multi-Cache unter dem Namen „Stolpersteine in Rotherbaum“ unter diesem Link gelistet:
https://www.geocaching.com/geocache/GCYFZ6
In Hamburg gibt es derzeit insgesamt 11 Multi-Caches zum Besuch von Stolpersteinen, auch in den Stadtteilen Altona, Bramfeld, Eppendorf und Ohlsdorf.
Auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird seit August 2020 ein Rundgang zu fünf Stationen unter folgendem Link angeboten: https://labs.geocaching.com/goto/Neuengamme.
Ulrich Kudlek, 20. März 2025
Weitere Informationen unter
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Handy: 0151 178 44 355 – alle gängigen Messenger
Spielername bei Geocaching.com: Nothelfer
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