[Barbara Hartje]
Die Bezirksversammlung Hamburg Mitte vergibt seit 2022 den Preis „Verantwortung- damals und heute“ in memoriam von Esther Bejarano. Damit soll zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne von Esther Bejarano anerkannt und gefördert werden.
Esther sagte am 8. Mai 2021 in einer Rede: „Wir müssen mehr erinnern, nicht weniger. Verschiedene Erfahrungen sichtbar machen. Streitet für eine andere bessere Gesellschaft ohne Diskriminierung, Verfolgung, Antisemitismus und Rassismus.“ Der Preis soll Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen auszeichnen, die sich ehrenamtlich für die Hamburger Erinnerungskultur und Gedenkarbeit engagieren.
2023 erhielt Bernhard Esser den Preis, seit Jahren Mitglied im Vorstand des Freundeskreises der KZ Gedenkstätte Neuengamme. Mit dem Preis wurde sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gewürdigt, besonders sein Kampf für eine Gedenkstätte in Wandsbek, wo ehemalige Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten und für die Drägerwerke Gasmasken herstellten. Bernhard Esser gehört auch zu den Initiatoren des Projekts Ort der Verbundenheit, bei dem Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme Plakate für ihre ermordeten Familienmitlieder gestalten können. Regelmäßig berichtet er vor Schulklassen auch über das Schicksal seiner eigenen Familie, sein Vater überlebte das KZ Neuengamme, sein Onkel aber wurde im KZ Fuhlsbüttel ermordet.

2024 wurde ein weiteres Vorstandsmitglied des Freundeskreises mit dem Preis geehrt, Heidburg Behling. Sie erhielt den Preis besonders für ihre kontinuierliche Arbeit für die KZ-Gedenkstätte Neuengamme , die Begleitung der ASF-Freiwilligen, die in der Gedenkstätte arbeiten, und die Betreuung ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslager Neuengamme und seiner Außenlager (Salzwedel, Boizenburg) bei Besuchsreisen und den jährlichen Gedenkfeiern am 3. Mai. Sie gehörte auch zu denjenigen, die sich Anfang der 80er Jahre für den Erhalt des Klinkerwerks und die Einrichtung einer würdigen Gedenkstätte in Neuengamme einsetzten und die Verlagerung der beiden Haftanstalten auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers forderten.
